»Körperpsychotherapie ermöglicht unmittelbar erlebte und heilsame Erfahrungen.«

Körperpsychotherapie und Körpergedächtnis

Was wir im Verlauf unserer Entwicklung intensiv oder in häufiger Wiederholung erleben, hinterlässt eine Erinnerungsspur in unserem Nervensystem und somit in unserem Körper. Das Körpergedächtnis nimmt, oftmals ohne dass wir uns dessen bewusst sind, Einfluss auf unser Empfinden, Fühlen und Denken. So können zum Beispiel das Gefühl innerer Unruhe, chronische Anspannung, starre Haltungs- und Verhaltensmuster oder körperlicher Schmerz ein Ausdruck solch eindrücklich erlebter Ereignisse sein.

Oftmals genügt es nicht, diese Prozesse kognitiv zu erfassen. Körperpsychotherapie unterstützt die Fähigkeit zu erspüren, zu erfühlen, sich mitzuteilen und auszudrücken. Sie ermöglicht unmittelbar erlebte und heilsame Erfahrungen.

»Das konkrete Erleben von Sicherheit, Vertrauen und Entspannung unterstützt die Regulationsfähigkeit des Nervensystems.«

Körperpsychotherapie, traumatische Erfahrungen und Regulation

Traumatische Erfahrungen sind verbunden mit hoher Erregung im Nervensystem. Unser Körper stellt in solchen Situationen hohe Energie für die natürlichen Reaktionen von Kampf oder Flucht bereit. Ist beides nicht möglich, geraten wir in einen Erstarrungszustand, und die Energie bleibt im Körper gehalten. Auf diese Weise signalisiert der Körper einen Zustand beständiger Bedrohung, auch wenn diese bereits seit langer Zeit nicht mehr existiert. Dies nimmt gravierenden Einfluss auf das Fühlen, Denken und Erleben des betroffenen Menschen.

Ein Schwerpunkt körperpsychotherapeutischer Begleitung liegt in der schrittweisen Lösung von im Körper gebundenem traumatischen Stress. Das konkrete Erleben von Sicherheit, Vertrauen und Entspannung unterstützt die Regulationsfähigkeit des Nervensystems.

»Wo die Sprache an ihre Grenzen stößt, wird über das Körpererleben ein Zugang möglich.«

Körperpsychotherapie, frühe Beziehungserfahrungen und Vertrauen

Wir machen grundlegende Erfahrungen mit Beziehung und Bindung im Mutterleib und in frühen Jahren, in denen das bewusste Gedächtnis noch nicht entwickelt ist. Elementare Gefühle von Vertrauen und Sicherheit, Haltungen wie »Ich bin willkommen in der Welt« und »Ich bin in Ordnung, so wie ich bin« haben in dieser Zeit ihre Wurzeln.

Erlebnisse aus dieser »vorsprachlichen Zeit« sind dem Bewusstsein allein über die Sprache nicht zugänglich. Hier, wo die Sprache an ihre Grenzen stößt, wird über das Körpererleben, über Berührung, Bewegung und Körperwahrnehmung ein Zugang möglich.

»Die Wurzeln der Resilienz...sind in dem Gefühl zu suchen, von Geist und Herz eines liebevollen, eingestimmten und selbstbeherrschtem Anderen verstanden zu werden und darin geborgen zu sein.«

Diana Fosha